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GreenHouse Studierenden-Wohnheim

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Zuletzt geändert vom Autor am 13/06/2018 - 13:36

Neubau

  • Gebäudetyp : Studentenwohnheim
  • Baujahr : 2015
  • Übergabejahr : 2015
  • Straße : 1220 WIEN, Österreich
  • Klimazone : [Dfb] Feuchter, europäischer, milder Sommer, das ganze Jahr über nass

  • Nettogrundfläche : 9 860 m2
  • Bau / Renovierungskosten : 14 000 000 €
  • Funktionelle Einheit : 256 Wohnungen
  • Kosten/m² : 1419.88 €/m2

Vorgeschlagen von :

Zertifizierung :

  • Primärenergiebedarf
    136.4 kWhpe/m2.year
    (Berechnungsmethode : Sonstige )
Energieverbrauch
Wirtschaftliches BauenGebäude
< 50A
A
51 à 90B
B
91 à 150C
C
151 à 230D
D
231 à 330E
E
331 à 450F
F
> 450G
G
Energieintensives Gebäude

Datenzuverlässigkeit

Durch Dritte zertifiziert

keine

Unternehmer

    Porr Wien

Bauleiter

    Porr Wien

Stakeholder

Nachhaltigkeitsansatz des Eigentümers

Bereits im Jahr 2005 gab es erste Gespräche mit Mag. Christoph Chorherr (Planungssprecher der Grünen Wien), DI Josef Lueger (Bundesimmobiliengesellschaft) und Mag. Günther Jedliczka (Geschäftsführer der OeAD-WohnraumverwaltungsGmbH) bezüglich der Errichtung eines Studierenden-Wohnheimes in der Seestadt Aspern.  Eine wichtige Voraussetzung für den Standort eines neuen Heimes in diesem größten Stadtentwicklungsgebiet Wiens war die Nähe zur U-Bahn und damit eine Verbindung zu den Universitäten innerhalb von 30 Minuten. Nachdem gesichert war, dass es bereits in der Bauphase eine U-Bahnverbindung nach Aspern geben wird, wurde von der OeAD-WV nach Partnern für dieses Pionierprojekt gesucht.  Im Juli 2010 wurden auf Basis eines Wettbewerbes 6 Architekturbüros eingeladen, Ideen für ein Studierenden-Wohnheim mit dem Mindeststandard Passivhaus zu präsentieren. Man entschied sich für das Projekt von aap.architekten ZT-GmbH, die ein überzeugendes Konzept mit dem Ziel Nullenergie-Standard entwickelt hatten. aap.architekten hatte darüber hinaus im Zuge ihrer Entwurfsplanung bereits Studentenbefragungen durchgeführt, wie attraktiv der Standort Aspern für jungen Menschen wäre und was sich diese von einem Studentenheim erwarten würden. aap.architekten haben durch ihre Erfahrungen in Beteiligungsprozessen und ihr Wissen im Bereich des ökologischen und energieeffizienten Bauens überzeugt.

Beschreibung der Architektur

Drei Heimträger, dieÖsterreichische Austauschdienst Wohnraumverwaltung (OeAD-WV),die Österreichische Jungarbeiterbewegung (ÖJAB) sowie die Wohnbauvereinigungfür Privatange-stellte(WBV-GPA)  haben sich hier erstmalszusammengeschlossen, um in einem neuen Stadtteil ein zukunftsweisendes Projektgemeinsam zu verwirklichen – ein hocheffizientes Passivhaus für 313österreichische und internationale Studierende.

Die Architektur soll diesesambitionierte Vorhaben visualisieren.

Entwurfsidee. Die Energieträger derZukunft für das Stadtentwicklungsgebiet sind zum Zeitpunkt des EntwurfsSonnenenergie, die Energie aus der Luft, die durch die Komfortlüftung mitWärmerückgewinnung im Passivhausbau zurückgewonnen wird und Geothermie alsoWärme aus der Erde.

3 Heimträger = 3 Häuser - Sonne (OeAD-WV),Luft (WBV-GPA), Erde (ÖJAB)

Das verbindende Element in aspernist der See – das Wasser. Die drei Häuser werden durch das transparenteErdgeschoss im mittleren Bauteil und die transparenten Hauptstiegenhäuserverbunden.

Die ÖJAB hat im GreenHouse die Heimleitung inne. 

keine

Meinung der Gebäudenutzer

Durch das breite Angebot an unterschiedlichen Wohnformen und Gemeinschaftsflächen kann jeder Bewohner sein Wohnumfeld individuell gestalten. Die Durchmischung von internationalen mit österreichischen Studierenden bietet die Möglichkeit zum Knüpfen neuer Kontakte über die Grenzen Österreichs hinaus und internationalen Studierenden, die oft nur eine kurze Zeit in Österreich verbringen, Kommunikations- und Treffpunkte im ganzen Haus. Die Heimleitung vor Ort steht als Anlaufstelle für alle Wünsche und Anregungen zur Verfügung. Es finden regelmäßig Grillfeste, Partys und im Winter gemeinsames Keksebacken statt. Darüber hinaus bietet die unmittelbare Wohnumgebung der Seestadt viele Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung und zum Stadtzentrum und der Universität ist es mit der U-Bahn nicht weit.

Energieverbrauch

  • 136,40 kWhpe/m2.year
  • 200,00 kWhpe/m2.year
  • Sonstige

  • 70,96 kWhfe/m2.year
  • HEB (Heizenergiebedarf): 54,54 kWh/m2a
    HHSB (Haushaltsstrombedarf): 16,43 kWh/m2a
    Und PEB (Primärenergiebedarf): 136,40 kWh/m2a

Performance der Gebäudehülle

  • 0,23 W.m-2.K-1
  • Durchführung Blower Door test für Einzelzimmer und Gesamtgebäude durchgeführt
    Blower Door Test n50=0,24

  • 0,06
  • EN 13829 - n50 » (en 1/h-1)

  • 0,24
  • Blower Door Test n60=0,24

Systems

    • Städtisches Netzwerk
    • Wasserregler
    • Städtisches Netzwerk
    • Keine Kühlsysteme
    • Mechanische Belüftung mit Wärmerückgewinnung
    • Photovoltaik
    • Sonstige erneuerbare Systeme

    Haustechnik Grundkonzeption Studierenden-Wohnheim GreenHouse, Schema Haustechnik Entwurfsphase. (Abb: aap.architekten). Die Geothermieversorgung, die den Stadtteil „aspern die Seestadt Wiens“ versorgen sollte, wurde wegen erfolgloser Probebohrungen nicht hergestellt. Das Stadterneuerungsgebiet wird statt dessen mit Fernwärme aus dem Netz der Wien Energie versorgt. Auf eine Begrünung der Dachfläche wurde später zu Gunsten der größtmöglichen Photovoltaikfläche auf den Dächern verzichtet. Die Montage von Photovoltaikpaneelen an der Fassade wurden aus Wirtschaftlichkeitsgründen nicht umgesetzt. Lüftungsanlage Um einen hygienisch einwandfreien Raumluftzustand gewährleisten zu können und um den Lüftungswärmebedarf zu verringern, wurde für den Heimbereich eine zentrale Lüftungsanlage zur kontrollierten Raumlüftung installiert. Die Luft wird aus den Bädern und Nebenräumen abgesaugt, in Lüftungskanälen gesammelt und zum Lüftungsgerät geführt. Dort wird der Luft mittels zweier paralleler Rotationswärmetauscher die Wärme entzogen und zur Erwärmung der Frischluft verwendet. So wird der Luft die Energiemenge entzogen, die sonst durch die Fensterlüftung frei nach außen strömen würde und durch die Raumheizung neu erbracht werden müsste. Die vorgewärmte Zuluft wird in den Aufenthaltsbereichen eingebracht. In den Zimmern gibt es keine Eingriffsmöglichkeiten für die Nutzer. Die Frischluft wird über drei Frischluftbrunnen mit Wetterschutzgittern im Innenhof angesaugt und über einen erdverlegten Kanal in die Lüftungszentrale geführt. Die Fortluft wird über ein Wetterschutzgitter in den Innenhof im 1.Untergeschoß ausgeblasen. Lüftungsgerät Das Lüftungsgerät befindet sich im 1.Untergeschoß im mittleren Bauteil Luft im Haustechnikraum. Die Regelung erfolgt über die Regelungsanlage in der Lüftungszentrale. Da der Druckverlust im Rohrkanalsystem entscheidend für den Stromverbrauch der Lüftungsanlage ist und dieser auch einen wesentlichen Anteil am Gesamtenergieverbrauch darstellt, wurden die Kanalquerschnitte größer dimensioniert, um die Druckverluste zu verringern. Zentrales Lüftungsgerät mit 2 parallel laufende Rotationswärmetauscher, mit Wärme- und Feuchterückgewinnung, CO2 gesteuert. Durch die parallel laufenden Rotationswärmetauscher und den Einsatz spezieller Taschen- und Plisseefilter (F9) erfolgt eine Reduktion des Strömungswiderstandes der Lüftungsanlage und somit eine Reduktion des Energieverbrauches der Anlage. •Lüftungsgerät Trox X-Cube mit 2 Rotationswärmetauscher •Luftvolumenstrom 6.000m³/h pro Rotationstauscher •Rückwärmezahl (EN308) 90,58% •Rückfeuchtezahl 73,14%. Bedarfsabhängige Luftmengenregelung Die Dimensionierung des Lüftungsgerätes wurde vom Haustechniker auf eine maximale Bewohnerzahl des Wohnheimes gemäß nachfolgender Luftmengenaufstellung ausgelegt. Es wurde davon ausgegangen, dass nicht alle Räume gleichzeitig belegt sind. Die Luftverteilung wird in Abhängigkeit der Präsenz (CO2-Konsentration mittels CO2-Sensoren) im jeweiligen Raum mittels Volumenstromregler geregelt, in unbelegten Räumen wird die eingebrachte Luftmenge auf ein Minimum reduziert. Durch diese Maßnahme konnte die Größe des Lüftungsgerätes minimiert werden und durch die Reduktion der Luftmengen (wenn nicht alle Studierenden im Haus sind) kann der Stromverbrauch erheblich gesenkt werden. Brandschutz Lüftung Die vertikale Verteilung der Lüftungsleitungen erfolgt in den Obergeschoßen in Fertigteilschächten. Die Zuluft- und Abluftanspeisung der einzelnen Zimmer ist mit einer Kaltrauchsperre mit Magnetverschluss und wartungsfreien Brandschutzelementen versehen. Damit konnten nicht nur Wartungskosten, sondern auch der Strombedarf für Brandschutzklappen, die bei jeder einzelnen Wohneinheit notwendig gewesen wären, eingespart werden. Wo eine solche Lösung von der Brandverhütungsstelle nicht zugelassen wurde und in der Hauptverteilung im EG und 1.UG wurden motorbetätigte Brandschutzklappen mit Stellungsanzeige sowie Elektro-Federrücklaufantrieb und integriertem Hilfsschalter zur Anzeige der Klappenstellung eingebaut. Die Klappen werden von der Brandmeldeanlage angesteuert. Eine Brandmeldeanlage mit Vollschutz war behördlich vorgeschrieben. Deckung Restwärmebedarf, Warmwasserbereitung Zu Beginn der Planungsphase ging man noch davon aus, dass das Stadtentwicklungsgebiet über Geothermie versorgt werden kann. Die in den 1960er Jahren erfolgte Bohrung im Zuge von Probebohrungen für das Auffinden von Ölvorkommen erwies sich letztendlich für die Wärmeversorgung der Seestadt als nicht wirtschaftlich. Die Deckung des Restwärmebedarfs erfolgt daher über die Fernwärme Wien über einen Sekundäranschluss. Wien betreibt eines der größten Fernwärmenetze Europas. Rund ein Drittel aller Wiener Haushalte und mehr als 6.800 Großkunden werden mit Wärme aus dem Netz der Wien Energie beliefert. Fast die gesamte Fernwärme stammt dabei aus vorhandener Abwärme. Im 1.UG wurde ein Technikraum für den Fernwärmeanschluss und die zentrale Warmwasserbereitung errichtet. Parallel zur Warmwasserleitung wurde eine Zirkulationsleitung verlegt. Um die Verluste der Warm- und Zirkulationsleitungen zu minimieren wurden Dämmungen aus Mineralwolle mit Aluglanzblech umhüllt oder alukaschiert mit Leitungs-Dämmstärken von 100% des Leitungs-durchmessers verwendet. Wärmeverteilung Die vertikale Leitungsführung erfolgte in vorgefertigten Fertigteilschächten. Von den Schächten bis zu den jeweiligen Radiatoren wurden die Leitungen im Fußbodenaufbau geführt. Die Anspeisung der Radiatoren erfolgte generell aus der Wand. Heizflächen Studentenzimmer Die Beheizung der Studentenzimmer erfolgt mit Plattenradiatoren mit Vor- und Rücklauftemperaturen von 55/25°C. Durch diese Maximierung der Temperaturspreizung ist eine wesentliche Vergrößerung der Heizfläche der Vertikalheizkörper erforderlich. Dadurch werden jedoch die Wassermengen minimiert und damit der notwendige Pumpenstrom reduziert. Heizflächen Allgemein- Verwaltungsbereich Die Beheizung der Allgemeinräume und des Verwaltungsbereiches erfolgt ebenfalls über Radiatoren mit einer optimierten Vor- und Rücklauftemperatur von 60/30°C. Zur bedarfsgerechten Regelung wird jeder Radiator mit einem hydraulischen Thermostatkopf versehen. Für die Sauna und die dazugehörigen Nassräume wurde eine Fußbodenheizung vorgesehen. Die Vorlauftemperaturreglung erfolgt witterungsgeführt. Der Rücklauf wird mit einem Kontrollfühler ausgestattet. Ist die Rücklauftemperatur sehr gering (wie z.B. in der Aufheizphase) wird die Vorlauftemperatur kurzzeitig erhöht um das Aufheizen zu beschleunigen. Photovoltaik Um einen möglichst hohen Grad an Eigenversorgung mit Strom zu erreichen, wurden sämtliche verfügbaren Dachflächen mit PV-Modulen belegt. Die Aufstellung der Module erfolgte mit einem leicht-ballastierenden Flachdachmontagesystem mit einer Unterkonstruktion, deren Montage ohne Dachdurchdringung erfolgen konnte. Der notwendige Ballast dieses Wannensystems ersetzt einen Teil der Dachschüttung. Die Ausrichtung der Module erfolgte Großteils Ost/West zur Optimierung des Eigenverbrauchs, da die zu erwartende Stromspitzen im Studierenden-Wohnheim erfahrungsgemäß am Vormittag und am Nachmittag anzunehmen sind. Der produzierte Strom wird vorrangig für den Eigenbedarf genutzt, Überschüsse werden in in den Batteriespeicher im 2.UG zwischengespeichert, die dann noch verbleibenden Überschüsse werden in das öffentliche Netz eingespeist. Die Projektierung und die Errichtung der Anlage erfolgten durch 10hoch4 und WienEnergie Die besonnten Dachflächen wurden mit 738 PV-Modulen in Ost-West Ausrichtung belegt, Module monokristallin á 300Wp mit 10 Wechselrichtern. •Gesamtnennleistung: 221,4 kWp •Gesamtproduktion pro Jahr: 215.865 kWh •Gesamtersparnis CO2 pro Jahr: 25.903,8 kg Batteriespeicher Um die Überschüsse, die ins Netz eingespeist werden müssten, zu reduzieren, wurde im Zuge eines Forschungsprojekts ein Batteriespeicher-system im 2.UG installiert. Durch eine elektrische Leistungsmessung an der Hauswurzel kann der Überschuss gemessen und in das Batterie-System zwischengespeichert werden. In Zeitpunkten eines Energiedefizits an der Wurzel kann die Batterie in das Hausnetz entladen werden. •Batteriesystem AC-gekoppelt •Lithium-Eisenphosphat-Zellen •dauerhafte Maximalleistung: 150kW •Energiespeichergröße: 170kWh Reduktion der Energieverbräuche, Passivhaus Plus Standard Aufbauend auf den Passivhausstandard ist die Grundlage für das Erreichen des Passivhaus Plus-Standards die Optimierung aller stromverbrauchender Komponenten, um den Energieverbrauch des Gebäudes auf ein Minimum zu reduzieren. Der Energiebedarf vor allem in der Gebäudetechnik ist ein wesentlicher Faktor und hat große Einsparpotenziale. Prinzipiell wurde in Zusammenarbeit von Haustechniker, Bauphysiker und Architekten versucht, alle Stromverbraucher zu optimieren. Niedrige Stromverbräuche in Standby und Betrieb sind eine wichtige Voraussetzung. Geräte mit 0 W Standby (Zero-Standby) wurden daher für alle Bereiche angestrebt. Besonders wesentliche Komponenten waren: •Elektrotechnik (Bewegungsmelder, Zugangskontrollen, Schaltschränke usw.) •Personenaufzüge (Bremsenergierückgewinnung) •Beleuchtung ( LED-Beleuchtung) •Heizung (Pumpen, Regelungen usw.) •Sanitär (Pumpen, Armaturen usw.) •Lüftung (Volumenstromregler, Ventilatoren usw.) In der vom Haustechnikbüro BPS-Enginieering verfassten Ausschreibung wurde daher verlangt, dass zu jeder stromverbrauchenden Komponente Stromverbrauchswerte (Standby/Betrieb) anzugeben sind und Datenblätter dazu beizulegen sind. Eine Vielzahl von Verbräuchen waren vorgegeben und verbindlich einzuhalten. Monitoring und Forschung Sämtliche Gebäude im Stadtentwicklungsgebiet müssen festgelegte Messwerte an eine übergeordnete Auswertestelle der Seestadt Aspern mittels Datenkonzentrator übergeben. In 15 Referenzzimmern, 5 in jedem Bauteil, erfolgt ein erweitertes Monitoring mit verschiedensten Messungen. Zur genauen Kontrolle der Energiebilanz des Gebäudes werden geeichte Wärmemengenzähler, Energiezähler, Stromzähler und Wasserzähler, Temperaturfühler, Fensterkontakte, Feuchtefühler, etc. im Gebäude verteilt eingesetzt. Die Zähler sind mit Bus-Modulen ausgestattet und kommunizieren direkt mit der Gebäudeleittechnik (GLT). Die Abwicklung des Forschungsprojektes wird durch ASCR (Aspern Smart City Research) und Siemens durchgeführt.

GHG-Emissionen

  • 11,80 KgCO2/m2/year

    Verwendung von Produkten mit UmweltzeichenDämmplatten, Linoleum, Holzboden

Wassermanagement

    Einsatz von Wassrespararmaturen mit erweitertem Kaltwasserbereich um den in Studentenheimen überdurchschnittlich hohen WW Verbrauch zu reduzieren.

Innenraumluftqualität

    Einsatz eines Chemikalienmanagements bei Ausschreibung, Vergabe, Planung und Baudurchführung zur Vermeidung von Luftschadstoffen durch verwendete Baustoffe. Luftqualitätsmessung vor Bezug des Gebäudes.

Produkt/ Dienstleistung

    Trox Lüftungsgerät

    BPS Engeneering in Zusammenarbeit mit der Fa. Trox

    [email protected]

     http://www.bps.co.at/content/bps/

    HLK / Belüftung, Kühlung

    Zentrales Lüftungsgerät mit 2 parallel laufende Rotationswärmetauscher, mit Wärme- und Feuchterückgewinnung, CO2 gesteuert. Durch die parallel laufenden Rotationswärmetauscher und den Einsatz spezieller Taschen- und Plisseefilter (F9) erfolgt eine Reduktion des Strömungswiderstandes der Lüftungsanlage und somit eine Reduktion des Energieverbrauches der Anlage.
    •Lüftungsgerät Trox X-Cube mit 2 Rotationswärmetauscher
    •Luftvolumenstrom 6.000m³/h pro Rotationstauscher
    •Rückwärmezahl (EN308) 90,58%
    •Rückfeuchtezahl 73,14%.


    Stromspeicher

    ASCR (Aspern Smart City Research) und Siemens

    [email protected]

     https://www.ascr.at/

    Ausbau / Electrical systems - Low and high current

    Um die Überschüsse, die ins Netz eingespeist werden müssten, zu reduzieren, wurde im Zuge eines Forschungsprojekts ein Batteriespeicher-system im 2.UG installiert. Durch eine elektrische Leistungsmessung an der Hauswurzel kann der Überschuss gemessen und in das Batterie-System zwischengespeichert werden. In Zeitpunkten eines Energiedefizits an der Wurzel kann die Batterie in das Hausnetz entladen werden.
    •Batteriesystem AC-gekoppelt
    •Lithium-Eisenphosphat-Zellen
    •dauerhafte Maximalleistung: 150kW
    •Energiespeichergröße: 170kWh

Städtische Umwelt

Städtebauliches Konzept undGebäudestruktur. Das GreenHouseliegt an einer der wichtigsten Kreuzungen der Seestadt, mit dem Haupteingang ander Sonnenallee, der Ringstraße des neuen Stadtteils und an derMaria-Tusch-Straße, der zukünftigen Geschäftsstraße. Die Bebauungsstruktur wardurch den Masterplan genau definiert, eine Blockrandbebauung mit durchgehendenraumbildenden Kanten entlang der Geschäfts- und Ringstraße und eine 4m hohezurückgesetzte Erdgeschoßzone an der Sonnenallee. Mittels Bebauungsvorschriftenwurden vor allem bebaute Fläche und Bruttogeschoßfläche und somit dieAusnutzbarkeit der einzelnen Baublöcke festgelegt.

Da der Baublockauf dem das Studentenheim errichtet werden sollte in 2 Baufelder geteilt wurde,ergaben sich auf dem Grundstück 2 Bereiche mit unterschiedlichen Vorgaben, diebei Einhaltung der Bauvorschriften nur noch eine ungünstige E-förmige Bebauungzugelassen hätte. Es wurde daher um Bewilligung einer Abweichung im Bereich derTeilflächen zum Bebauungsplan angesucht, die max. zulässige Gesamtbebauungjedoch eingehalten. Die U-förmige Bebauung ermöglichte eine zweckmäßigere undzeitgemäße Nutzung durch:

•  dieEntstehung eines unbebauten Innenhofes mit weniger beschatteten Freiflächen

•  bessereBelichtung des Gebäudes und der Nachbarbebauung

•  kompaktereBaukörper mit geringeren Außenwandflächen und damit erleichtern der Ausführungals Passivhaus

•  beigleicher Fläche mehr Wohnnutzfläche und weniger Erschließungsflächen

Das zurückgesetzte Erdgeschoß isteine Erweiterung des Boulevards aber auch Begegnungszone für die Studierenden.Die transparente Erdgeschoßzone ermöglicht Durchblicke in den Innenhof undbildet damit die Überleitung vom öffentlichen Straßenraum zum Gemeinschaftshof.Die im Erdgeschoß angeordneten gemeinschaftlich genutzten Räume wie Waschsalon,Musikübungsräume, Besprechungs- und Meditationsraum, Fitnessräume und Saunasind zum Straßenraum hin orientiert, um das studentische Leben auch von außenerlebbar zu machen.

Durch die drei unterschiedlichenHeimbetreiber ist eine interessante Durchmischung der Bewohner-Innen und damitauch ein wichtiger Impuls für den neuen Stadtteil zu erwarten.

Im begrünten Innenhof gibt es fürdie Bewohner vielfältige Sitzgelegenheiten und Hängematten, eine befestigteFläche bietet Platz für Bewegung und Feste.

Im Mehrzweckraum im 1.Untergeschoßkönnen kleinere und größere Veranstaltungen stattfinden. Der Raum wird auch anBewohner aus der Seestadt für diverse Feste vermietet und fördert damit dieKommunikation des Studierenden-Wohnheimes mit seinen Nachbarn. Dank dernatürlichen Belichtung durch den abgesenkten Bereich, das „blaue Band“, gibt esvor dem Mehrzweckraum sogar einen Freibereich. Der Raum wird allerseits gerneangenommen. Der tiefer liegende Teil des „blauen Bandes“ ist über eine Treppemit dem Garten verknüpft.

Bei den zentralen Stiegenhäusernsind platzartige Zonen zum Innenhof vorgelagert, die über eine Treppe bzw. eineRampe zum höheren Gartenteil weiterführen. Der höher gelegene Gartenteilgliedert sich in einen ruhigeren und einen aktiveren Teil. Stahlrohre mit fixenHängematten und der Möglichkeit Slacklinesund weitere Hängematten zu befestigen laden zum Chillen ein. In der aktiverenZone wird ein großer, nutzungsoffener, befestigter Gartenteil bereitgestellt.Hier finden Grillpartys mit den Nachbarn, Punschtrinken vor Weihnachten undSommerfeste statt. Holzdecks in beiden Zonen laden zum Verweilen ein.

Zwischen dem „blauen Band“ und demhöheren Gartenteil wurden terrassierte Stauden- und Gräserwellengepflanzt, die zum Gebäude hin orientiert sind. Sie wirken sowohl in dasgemeinschaftliche zentrale Erdgeschoß und auch in den Mehrzweckraum. Derbarrierefreien Wohngemeinschaft im Erdgeschoß im Bauteil SONNE ist einegroßzügige, geschützte, private Terrasse vorgelagert.

Am Gebäudeteil (ERDE) an derSpielstraße  wird am Dach eine gedeckteGemeinschaftsterrasse angeboten.

Bei der Bepflanzung wurde auf dieVerwendung regionaler Pflanzen geachtet.

Grundstücksfläche

3 820,00 m2

Bebaute Fläche

2 028,00 %

Parkfläche

Unter dem Gebäude Sammelgarage für dieses und umliegende drei weitere Baufelder mit 172 PKW + 9 Motorradstellplätzen, Garage mit E-Ladestellen, 213 Fahrradstellplätze im UG, erreichbar über Rampe, 33 Fahrradstellplätze überdacht vor dem Gebäude,

Umweltqualität des Gebäudes

  • gebäudetechnsiche Flexibilität
  • Innenraumluftqualität und Gesundheit
  • Komfort visuell, olfaktorisch, thermisch)
  • Energieffizienz
  • Erneuerbare Energien
  • Mobilität
  • Bauprozess

Gründe für die Teilnahme an dem/den Wettbewerb(en)

​RESSOURCHEN

Aus wirtschaftlichkeitsgründen musste das Gebäude in Betonbauweise mit einer Vollwärmeschutzfassade umgesetzt werden. Durch einen alternativen Bebauungsvorschlag, abweichend von den ursprünglichen Vorgaben des Masterplanes konnte ein kompakterer Baukörper umgesetzt werden, der die bebaute Fläche reduziert, gleichzeitig eine bessere Besonnung der Bewohnerzimmer auf der Hofseite gewährleistet und bei gleicher Fläche mehr Wohnnutzfläche und weniger Erschließungsflächen bietet.

Die Kompaktheit der Baukörper und der klare statische Konstruktionsraster über alle Geschoße, der Einsatz von Halbfertigteilen, Fertigteilen und Elementdecken im Rohbau sowie das flächenoptimierte Erschließungssystem ermöglichen trotz hoher Ausstattungsqualität und ausgezeichneter energetischer Werte, moderate Baukosten. Professionelle Qualitätssicherung und Prozessbegleitung in der Ausführungsplanung sowie bei der Bauausführung durch die Projektsteuerung trugen wesentlich zur Nachhaltigkeit bei.

Die Regenwässer werden über Versickerungskörbe in einem Erdkern am Bauplatz versickert. Der Wasserverbrauch wird durch Durchflussbegrenzer reduziert und durch Armaturen mit erweitertem Kaltwasserbereich, da die Anforderung für Warmwasser die in Studentenheimen überdurchschnittlich hoch ist, entscheidend reduziert.

ENERGIEKONZEPT

Seit mehr als 10 Jahren werden sämtliche Studierenden-Wohnheime der OeAD-WV nur noch im Mindeststandard Passivhaus nach den Richtlinien des Passivhaus Institutes Darmstadt errichtet.

Eine hochgedämmte, möglichst wärmebrückenfreie und luftdichte Gebäudehülle sowie eine Komfort-Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sind die Grundvoraussetzungen für Erreichen des Passivhau-Standards.

Um die Vorgabe Null-Energie-Standard zu erreichen wurde ein zentrales Lüftungsgerät mit 2 parallel angeordneten Rotationswärmetauschern mit Wärme- und Feuchterückgewinnung und speziellen Filter entwickelt, um den Energieverbrauch zu reduzieren. Im Zuge des Forschungsprojektes konnte die Lüftung bedarfsgesteuert ausgeführt werden und so der Energieverbrau reduziert werden. Die Deckung des Restwärmebedarfs erfolgt über die Fernwärme Wien.

Die Warmwasserbereitung erfolgt ebenfalls über die Fernwärme Wien.Mittels Wasserspararmaturen mit einem erweiterten Kaltwasserbereich (Kaltwasser in der Mittelstellung) soll der Warmwasserverbrauch, der in den Häusern der OeAD-WV aus Erfahrung überdurchschnittlich hoch ist, reduziert werden.

Auf den Flachdächern wurde eine größtmögliche PV-Anlage installiert. Um die Überschüsse, die ins Netz eingespeist werden müssten, zu reduzieren, wurde im Zuge eines Forschungsprojekts ein Batteriespeicher-system im 2.UG installiert. Durch eine elektrische Leistungsmessung an der Hauswurzel kann der Überschuss gemessen und in das Batterie-System zwischengespeichert werden. In Zeitpunkten eines Energiedefizits an der Wurzel kann die Batterie in das Hausnetz entladen werden.

BESONDERE INNOVATIONEN

Drei Heimträger, die Österreichische Austauschdienst Wohnraumverwaltung (OeAD-WV), die Österreichische Jungarbeiterbewegung (ÖJAB) sowie die Wohnbauvereinigung für Privatangestellte (WBV-GPA) haben sich hier erstmals zusammengeschlossen, um in einem neuen Stadtteil ein zukunftsweisendes Projekt gemeinsam zu verwirklichen – ein hocheffizientes Passivhaus für 313 österreichische und internationale Studierende. Durch die drei unterschiedlichen Heimbetreiber ist eine interessante Durchmischung der BewohnerInnen und damit auch ein wichtiger Impuls für den neuen Stadtteil zu erwarten. Die WBV-GPA hat dabei auch die Funktion des Bauträgers und Errichters übernommen.

GreenHouse war zum Zeitpunkt seiner Eröffnung das weltweit erste zertifizierte Passivhaus Plus (PHI) Studierenden-Wohnheim begleitet von einem Forschungsprojekt zu Stromspeicherung und Monitoring von Energieverbräuchen.

In 15 Referenzzimmern, 5 in jedem Bauteil, erfolgt ein erweitertes Monitoring mit verschiedensten Messungen. Zur genauen Kontrolle der Energiebilanz des Gebäudes werden geeichte Wärmemengenzähler, Energiezähler, Stromzähler und Wasserzähler, Temperaturfühler, Fensterkontakte, Feuchtefühler, etc. im Gebäude verteilt eingesetzt. Die Zähler sind mit Bus-Modulen ausgestattet und kommunizieren direkt mit der Gebäudeleittechnik (GLT).Die Abwicklung des Forschungsprojektes wird durch ASCR (Aspern Smart City Research) und Siemens durchgeführt.

FLEXIBILITÄT

Alle Formen von temporären Wohnen sind möglich. Auf Grund des vielfältigen Raumangebotes (Einzelappartements, Doppelzimmer, Wohngemeinschaften für 2 – 4 Personen in verschiedenen Ausstattungskategorien) nutzbar für fast alle Nutzergruppen. Durch die Anordnung der 3 Baukörper und die Verteilung von Gemeinschaftsräumen auf alle Baukörper ist auch eine Mischung von Nutzergruppen möglich. Die gesamte Erschließung im Gebäude und die Mehrheit aller Zimmereinheiten sind barrierefrei nutzbar daher ist auch eine Umnutzung als Seniorenappartements oder für betreutes Wohnen denkbar.

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Verfasst von

Martina Feirer


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