Workshop „Ökobilanzierung von biobasierten Kunststoffen“ im Rahmen des Biopolymernetzwerkes der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V.

1092 Zuletzt geändert vom Autor am 18/05/2012 - 17:25

Workshop „Ökobilanzierung von biobasierten Kunststoffen“ am 25. Mai 2012 BMELV Berlin, Französische Str. 2, 10117 Berlin, Haus 3, Raum 4.040 (4. Etage, Raumnr. 040)
im Rahmen des Biopolymernetzwerkes der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V.
Biobasierte Kunststoffe gelten als Hoffnungsträger beim Wandel von einer auf fossilen Rohstoffen
basierten Produkt- und Werkstoffwirtschaft hin zu einer auf nachwachsenden Rohstoffen basierten
Wirtschaft. Eine Unabhängigkeit von fossilen Rohstoffen aufgrund von z.B. steigenden Preisen ist
wesentliche Triebfeder für eine verstärkte Nutzung von biobasierten Kunststoffen. Zahlreiche
Fortschritte bei der Technologie- und Produktentwicklung in vielen bedeutsamen
Anwendungsbereichen von biobasierten Kunststoffen, sowie auch die Kombination und
Weiterentwicklung von bereits kommerzialisierten biobasierten Werkstoffen werden zu weiteren
Anwendungsbereichen dieser neuartigen Werkstoffe führen.
Durch die steigende Nachfrage wird zunehmend auch über die ökologische Vorteilhaftigkeit von
Produkten aus biobasierten Kunststoffen diskutiert.
Das Institut für Biokunststoffe und Bioverbundwerkstoffe der Hochschule Hannover (IfBB) und PE
International erarbeiten derzeit im BMELV-geförderten Teilvorhaben „Daten und Bottlenecks bei der
ökobilanziellen Bewertung von Biopolymerwerkstoffen und –produkten“ eine Argumentationslinie zur
Versachlichung der Diskussion und Kommunikation der Umweltauswirkungen von biobasierten
Kunststoffen im gesamtgesellschaftlichen Kontext. Übergeordnetes Ziel ist es, den Informationsstand
transparenter zu gestalten und somit die Akzeptanz von biobasierten Kunststoffen bei Produzenten,
Verarbeitern, Anwendern und Verbrauchern zu verbessern.
Anhand von Ökobilanzanalysen/Praxisbeispielen wird aufgezeigt, ob und wie neueste Entwicklungen
und innovative Produkte aus dem Biokunststoffbereich den Ansprüchen der Nachhaltigkeit gerecht
werden können. Des Weiteren soll ein etwaiger Handlungsbedarf bei der Anwendung von
ökologischen Nachhaltigkeitskriterien in Form von Ökobilanzen für biobasierte Kunststoffe identifiziert
und Handlungsempfehlungen zur Beurteilung der Nachhaltigkeit dieser Kunststoffe formuliert werden.
Internationale Standards für Ökobilanzen setzen zwar einen Rahmen zur Ausführung dieser, sorgen
allerdings nicht für eine eindeutige Vergleichbarkeit von Ökobilanzen. Es entstehen unterschiedliche
Auslegungen in der Bewertung der Wertschöpfungskette durch die Anwendung verschiedener
Datenbanken, der angewendeten Methodik sowie Zielsetzung. Es muss berücksichtigt werden, dass
eine Ökobilanz die Umwelteinflüsse eines Systems mit Hilfe von Wirkungskategorien bewertet, die
sowohl positiv als auch negativ ausfallen können. Die Bewertung der einzelnen Faktoren und daraus
abgeleitet, des ganzen betrachteten Prozesses hängt dabei auch von der Zielsetzung des Bearbeiters
ab und machen es z.T. schwierig Bilanzen miteinander zu vergleichen.

Mit dem Workshop sollen

Zwischenergebnisse des Vorhabens und Stand der Ökobilanzierung von biobasierten Kunststoffen und die Ansprüche an Transparenz
und Vergleichbarkeit für den Nutzer vorgestellt und diskutiert sowie notwendige Handlungsempfehlungen für das Bundesministerium für Ernährung,
Landwirtschaft und Verbraucherschutz und die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe evaluiert werden.

Weitere Fragen:
Welche Wirkungskategorien und Bilanzrahmen (Systemgrenzen) sind bei der ökobilanziellen
Bewertung von biobasierten Polymerwerkstoffen und Kunststoffen notwendig und sinnvoll?
Müssen vollständige Ökobilanzen durchgeführt werden oder reicht ein kleinerer definierter
Rahmen mit bestimmten Kriterien?
Können fachspezifische, spezielle Datenbanken eine ökobilanzielle Bewertung unterstützen
und vereinfachen?
Können vorhandene Systeme gemeinsam sinnvoll genutzt werden?
Welche Bestrebungen wären in Richtung Zertifizierung und Labeling (Blauen Engel, PCF und
internationale Kriterien) notwendig?
Wie sollte die Kommunikation / Information in Richtung Verbraucher gestaltet werden?

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Verfasst von

Sebastian Schwarz

Berater